TA-Skandal: Management: Rudolf Fischer
Rudolf Fischer
Als Abstreiten keine Option mehr war, übte Rudi seinen traurigsten Hundeblick und gestand gegenüber NEWS: "Ich wusste, dass der Banker, der den Kurs der Telekom-Aktie im Februar 2004 (..) nach oben getrieben hat, (..) 500.000 Euro als Gegenleistung bekommen hat. Das war der größte Fehler meines Lebens."Der Gute
Rudi möchte diese 500.000 Euro, die er aus dem TA-Budget hatte verschwinden lassen, um seinen Arbeitgeber nochmal um weitere 9 Millionen zu prellen, als kleine Wiedergutmachung zurückzahlen. Er hätte in erster Linie an die vielen Mitarbeiter des Unternehmens gedacht - immerhin sei die Prämie ja an über einhundert Führungskräfte aufgeteilt worden. (Dass er dabei mit 320.000 Euro einen vergleichsweile riesigen Happen der 9 Millionen erwischt hat, sei nur nebenbei erwähnt.)Die TA reagierte prompt und verriet ihm ihre Kontonummer, seither hat man in der Sache nichts mehr gehört. Klagen wird ihn der Konzern - unabhängig von Wiedergutmachungsversuchen - auf alle Fälle: das sei aktienrechtlich gar nicht anders möglich, wird von Seiten der TA betont.
Der Ahnungslose
So richtig schuldig fühlt sich Rudi übrigens nicht, wie die ZiB2 vom 1.9. 2011 eindrucksvoll dokumentiert: Der hochbezahlte Top-Manager verteidigt sich in der Causa mit folgendem Satz: "Ich bin ein Techniker. Ich wusste nicht, was Untreue rechtlich ist. Für mich war es mehr das Thema, einen Aktienkurs beeinflusst zu haben." Untreue, Moral, Reue und Peinlichkeit ...Fremdwörter für Rudi. Für seine Magisterarbeit an der WU Wien dürfte es aber gerade noch gereicht haben.Die Idee, das Kamel zu mimen, könnte er sich beim Kärntner Landeshauptmann Gerhard Dörfler abgeschaut haben: Dieser war 2009 offiziell für unfähig befunden worden, „die strafrechtliche Tragweite seiner Handlungen“ „einzuschätzen“, weshalb ein Verfahren (es ging um Amtsmissbrauch) gegen ihn eingestellt wurde. Sehr im Unterschied zu Rudi hatte der Kärntner allerdings niemanden direkt geschädigt, zumindest nicht in finanziell messbarer Dimension.
Rudi soll mit seinen Aussagen bei der Staatsanwaltschaft u.a. die Ex-Vorstandskollegen Heinz Sundt, Stefano Colombo und Boris Nemsic belastet haben. Er selbst hat mittlerweile gestanden, Gernot den Auftrag zur Kursmanipulation erteilt zu haben.
http://www.profil.at/articles/1131/560/305495_s6/telekom-die-verschworenen
http://www.news.at/articles/1135/13/305817/telekom-skandal-groesster-fehler-lebens
http://derstandard.at/1314652754546/Telekom-teilt-Ex-Vorstand-Fischer-Kontonummer-mit
http://www.wirtschaftsblatt.at/archiv/ex-ta-vorstand-fischer-belastet-kollegen-483837/index.do
Rudolf Fischer * 1953 in Wien. http://de.wikipedia.org/wiki/Rudolf_Fischer_(Manager)
|Rudolf Fischer|
Dienstag, 6. September 2011