TA-Skandal: Management: Stefano Colombo
Stefano Colombo
Stefano ist sauer: „Diese Schweine haben mich hintergangen“, klagt er der Wochenzeitung „Falter“. Bei laufenden Kosten von einer Milliarde Euro wären ein paar Millionen einfach nicht aufgefallen: „Sie haben es sehr geschickt gemacht und das Geld in Projekte verpackt. Vom Wirtschaftsprüfer kam nichts, von der Revision kam nichts, von keiner anderen Quelle kam etwas.“ Ausgerechnet Stefano hätte da etwas bemerken sollen?Von den Schmiergeldern (Ex-Vizekanzler Hubert Gorbach soll für eine Gesetzesänderung bezahlt worden sein) will er nichts gewusst haben. Überhaupt hätte er keine Kontakte zur Politik gepflegt, er sei eben Kopfarbeiter, kein Netzwerker. Wie ein „Fremdkörper“ habe er sich in der Firma gefühlt. Ein Schicksal, das durch Sprachbarrieren weiter verstärkt wurde: Vom harten Wiener Dialekt, den seine Ex-Kollegen wohl pflegen, verstünde er bis heute kein Wort.
Doch noch Freunde gefunden?
Stefano war von 2000 bis 2007 als Finanzvorstand (CFO) der Telekom Austria tätig, sein Vertrag wurde danach nicht mehr verlängert. Es waren dieselben sieben Jahre, in denen Schwarz-Blau das Land regierte. Im Sommer 2007 wechselte er als Finanzvorstand zum Feuerfesthersteller RHI, einer Aktiengesellschaft im Teilbesitz von Martin Schlaff. Dieser hatte 2005 aufsehenerregende Geschäfte mit Stefanos Ex-Arbeitgeber abgewickelt. Drei davon, u.a. die Übernahme der bulgarischen Mobiltel, werden demnächst auf Unregelmäßigkeiten überprüft.Anders als Hubert Gorbach, der nach wie vor im Aufsichtsrat der RHI AG sitzt, musste Stefano den Konzern schon bald wieder verlassen: Am 28. Mai 2009 trennten sich die Wege der alten Geschäftspartner.
http://www.falter.at/web/print/detail.php?id=1474&sub_id=877
http://gb2006.telekom.at/i_Biogr_41492.html
http://diepresse.com/home/wirtschaft/economist/309026/Managerwechsel_RHI_Schlaff-holt-Colombo-als-Vorstand
http://www.news.at/articles/0629/30/146102/format-finanzvorstand-telekom-austria-stefano-colombo
http://www.boerse-express.com/pages/769148
http://www.profil.at/articles/1131/560/305495_s6/telekom-die-verschworenen
http://de.wikipedia.org/wiki/Martin_Schlaff#Netzwerkt.C3.A4tigkeit
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Freitag, 9. September 2011
Stefano Colombo vor dem U-Ausschuss
Aktienkursmanipulation
Fragen zur Aktienkursmanipulation wollte er nicht beantworten. Da in der Causa ein Strafverfahren gegen ihn läuft, durfte er sich bei einzelnen Fragen der Aussage entschlagen. Er hat allerdings verraten, dass sein Bonus damals 196.000 Euro betragen hat.
Fragen zur Abfertigung
Seinen Abschied aus dem Unternehmen hat sich die TA einiges kosten lassen: Zum Abfertigungsanspruch (etwa 750.000 Euro) kam noch eine freiwillige Prämienzahlung über 200.000 Euro. Zusätzlich hat die Telekom einen Konsulentenvertrag über 500.000 Euro mit ihm abgeschlossen. An tatsächlich erbrachte Beratungsleistungen kann er sich allerdings nicht erinnern: "Konkret kann ich dazu nichts sagen. Die Telekom hat nicht bei mir angerufen." Und: "In meinem Vertrag stand ja, dass ich zur Verfügung zu stehen habe - und das habe ich getan.“
Fragen zu politischen Kontakten
Thema war auch, ob ihm Freunde in der Politik zur österreichischen Staatsbürgerschaft verholfen hätten. Den Wunsch, Österreicher zu werden, hatte Stefano damals an Minister Matthias Reichhold herangetragen. Ob dieser bei der Passvergabe tatsächlich nachgeholfen hat, ist nicht bekannt.
http://diepresse.com/home/politik/innenpolitik/739894/Telekom_500000-Euro-an-Vorstand-ohne-Leistung?from=suche.intern.portal
http://www.krone.at/Oesterreich/Colombo_als_Zeuge_500.000_Euro_ohne_Gegenleistung-Telekom-U-Ausschuss-Story-314784
http://www.orf.at/stories/2109892/2109857/
http://www.oe24.at/oesterreich/politik/Staatsbuergerschaft-fuer-Ex-Vorstand-Colombo/59460811